"Frieden beginnt bei mir." Dies ist die zentrale Aussage der Caritas für das Jahr 2024. Den lokalen Start zu dieser bundesweiten Aktion hat die Caritas Saar-Hochwald in der Merziger Fußgängerzone gemacht. Mit Spiegeln, die die Vorübergehenden dazu anregen sollten, sich selbst zu reflektieren und über ihren persönlichen Beitrag zu Frieden und Versöhnung nachzudenken. Mit Friedenstauben aus Papier, die haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Caritas an die Passanten verteilt haben und natürlich mit vielen Gesprächen mit den Passanten.
Die Aktion traf einen Nerv. In einer Welt, in der Krieg, Armut und Ungleichheit den Frieden bedrohen, fühlten sich viele Passanten angesprochen. Frieden sei ein wichtiges und dringendes Thema. "Das können wir gebrauchen", hörte man. "Das kann man wohl sagen", sagten andere. Einige gestanden, Angst vor der Zukunft zu haben. Ein älterer Herr gab sogar zu: "Es geht mir gar nicht gut dabei, wenn ich zurzeit Nachrichten höre."
Auf kleinen Post-Its haben die Passanten ihre Gedanken zum Thema "Frieden beginnt bei mir" notiert. "Zufriedenheit in der Familie" war da zu lesen, und "Ein friedliches Zuhause" war dort zu lesen, aber auch: "Wenn ich anderen helfen kann". Und natürlich gab es auch einige Zettelchen, auf denen die Wünsche in Fremdsprachen notiert waren. Denn Frieden bedeute mehr als die Abwesenheit von Krieg. "Frieden muss auch ein Zustand von Gerechtigkeit, Solidarität und Mitgefühl sein", betont Andreas Philipp, der Leiter der Aktion in der Region.
Seit Wochen hatten sich Mitarbeitende und ehrenamtliche Kräfte der Caritas unter der Leitung von Andreas Philipp in ihrer Freizeit engagiert und einige hundert weiße Friedenstauben aus Karton ausgeschnitten, die sie an die Menschen verteilten. Die ehrenamtlichen Seniorenpaten der Caritas dekorierten im Rahmen von "Frieden beginnt bei mir" Kerzen mit Friedensbotschaften und saarländische Strafgefangene falteten filigrane dreidimensionale Friedenstauben in der alten japanischen Technik des Origami.
Für die Kinder gabs Luftballons. Johanna (4) hatte sich einen lila Ballon gewünscht und strahlte, als Regine Maas-Kelkel ihn an ihrem Handgelenk befestigte. Und es gab sogar noch einen zweiten Ballon, den sie ihrer Freundin mitbringen konnte, die sie gerade besuchen wollte. Emma (3) bekam einen blauen Luftballon. Musikalisch begleitet wurde die Aktion übrigens vom Caritaschor Osnabrück, die eigens den Song "Komm, wir singen für den Frieden" dazu eingespielt hatten.
"Frieden beginnt bei mir" soll über das ganze Jahr 2024 fortgeführt werden. Zunächst ab April mit Oasentagen für die Mitarbeitenden der Caritas Saar-Hochwald, ab Spätsommer dann mit verschiedenen Predigten zum Thema.
Für den Caritasdirektor Frank Kettern war die Aktion am 01.03.2024 ein voller Erfolg: "Uns als Caritasverband ist es wichtig, gerade in der heutigen Zeit, das Thema Frieden in den Mittelpunkt zu stellen und zu transportieren."