In den Büros und Einrichtungen des Caritasverbandes Saar-Hochwald gibt es ab sofort "Saarkaff", einen fair gehandelten Kaffee mit einer ganz besonderen Geschichte. Denn Caritasdirektor Frank Kettern hat im Namen des Verbandes 20 Anteilscheine für den Kauf von "Saarkaff" gezeichnet. Durch den Kauf dieser Anteilscheine unterstützt die Caritas eine gemeinsame Initiative der "Aktion 3. Welt Saar", des Leipziger Projekts "Café Chavalo" und der nicaraguanischen Kooperative "Miraflor". Es geht um eine solidarische Landwirtschaft, bei der sich Erzeuger und Abnehmer das Risiko von Missernten und schwankenden Erträgen teilen.
Die Anteilscheine, die jeweils 100 Euro kosten, dienen zur Vorfinanzierung der Ernte des kommenden Jahres. Dank dieser Vorfinanzierung können die Kaffeebauern selbst entscheiden, welche Summen sie zum Leben und zu einem nachhaltigen Anbau ihres Kaffees benötigen. Dadurch entsteht für die Bauern und ihre Familien eine hohe Sicherheit und auch Planbarkeit. Für die Anteilseigner bedeutet dies, dass sie abhängig von der Erntemenge pro Anteilschein zwischen drei und fünf Kilo Kaffee erhalten. Und für die teilnehmenden rund 15 Bauernfamilien im Norden Nicaraguas bedeutet dies, dass sie ihren Fokus von der Massenproduktion hin zur bestmöglichen Qualität ihrer Ernte verlagern können. Und wenn Geld übrigbleibt, fließt dieses in soziale und Bildungsprojekte.
Im Rahmen einer großen Informationsveranstaltung bei der Caritas Saar-Hochwald hat Jens Klein von "Café Chavalo" das solidarische Projekt vorgestellt. Rund 60 Tonnen Kaffee importiert die im Jahr 2014 gegründete Genossenschaft jährlich, darunter auch zwei ganz besondere Spezialitäten: den "Frauenkaffee", der ausschließlich von Bäuerinnen produziert wird und den "Segelkaffee", der emissionsarm mit Lastseglern von Südamerika nach Europa transportiert wird. Das Projekt ist mehrfach zertifiziert.
Gertrud Selzer, Miterfinderin des Saarkaffs von der Aktion 3. Welt Saar, und Moderatorin des Abends, bezeichnet den Saarkaff als einen "Fair-plus Kaffee". Sie betont, dass viele Produkte, die das normale Fair-Trade-Siegel tragen, für die Bauern keine existenzsichernde Wirkung haben.
"Saarkaff" wird zukünftig aber nicht nur bei der Caritas getrunken, es gibt ihn auch in den Weltläden in Losheim und Saarlouis (La tienda) zu kaufen, sowie in der Merziger Buchhandlung "Rote Zora" und in der "Backmol" in Niederlosheim. Über die Webseite von Café Chavalo ist der "Saarkaff" auch online erhältlich. Ab April sind die Anteilscheine für die Ernte des Jahres 2025 bei der Aktion 3. Welt Saar erhältlich. Ausgeliefert wird dieser dann im Sommer 2025.
Übergabe der Anteilscheine von Caritasdirektor Frank Kettern an Gedrud Selzer, Aktion 3. Welt Saar & Jens Klein, Café Chavalo